Tipps zur “Work-Life-Balance”
Im Grunde soll dir deine Work-Life-Balance klar machen: Verzichte auf Überstunden, such dir ein Hobby und lass deine Familie nicht im Stich. In der Realität sieht das aber leider oft anders aus, wenn dein Chef deinen frühen Feierabend als mangelnden Ehrgeiz einstuft und Betriebsärzte diese Phrase als Allheilmittel gegen Burn-Out, Bandscheibenvorfall oder Zwangsneurose betrachten. Tja, aber wofür ist das Modewort nun wirklich gut? Wir verraten dir, warum dir eine zwanghafte Balance zwischen Privatem und Arbeit auch nicht weiter hilft und warum du am Besten mit deiner Work-Life-Balance Schluss machen solltest.
Arbeit vs. Leben?
Arbeit gegen Leben – ist das nicht schon der Beginn des Übels? Während wir auf der einen Seite der Waage unseren Job liegen sehen (mit samt den Kollegen, mit denen man auch mal privat was macht, den Betriebsausflügen, von denen man auch Freunden gerne erzählt und seiner Arbeit, mit der man unter dem Weihnachtsbaum angibt), soll auf der anderen Seite unser „Leben“ für den Ausgleich sorgen. Doch was versteht man unter „Leben“? All das, womit wir uns nur in unserer Freizeit beschäftigen? Dem wir theoretisch die Hälfte unserer Zeit, also 84 Stunden in der Woche, widmen sollten? Bedeutet das auch, dass wir die anderen 84 Stunden in der Woche arbeiten sollten? Huch, das würde ja sogar den 12-Stunden-Tag noch auf ein neues Level heben. Aber jetzt mal im Ernst: Die Grenzen zwischen Arbeit und Leben verschwimmen immer mehr – und das ist auch gut so! Denn was hat man davon, wenn man sich bereits am Sonntagabend davor gruselt, montags ins Büro zu schleichen? Der Ausblick darauf, dass dein Job einfach ein Teil deines Lebens ist, ist doch wesentlich schöner. Deine Arbeit und deine Erfolge bereichern dein gesamtes Leben, genauso wie deine Misserfolge etwas sind, woraus du etwas lernen kannst – für alle Lebenslagen.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Viele lieben es ja zu nörgeln. Während man in Österreich „sudern“ schon beinahe als Volkssport sehen kann, kämpfen die Deutschen stets um die Medaille, wie oft man den Arbeitsinspektor mit einer neuen Krankheit nerven kann. Schon klar, manchmal fühlt man sich wirklich nicht gut, will einfach nur, dass alles anders wird. Aber der, der dafür verantwortlich ist, bist du! Ein altes Sprichwort besagt, dass „Denen wir die Schuld geben, geben wir die Macht“. Der Gedanke, dass du durch dein ständiges Gejammer deinem Arbeitgeber noch mehr Macht über deine psychische Gesundheit gibst, ist ziemlich gruselig, oder? Deswegen solltest du entweder eine Lawine an positiven Vibes in deinem Team lostreten oder gleich die Flinte ins Korn werfen und ganz von vorne anfangen – passend zum Jahreswechsel. Achte aber bitte diesmal gleich darauf, dass du nicht zuerst an die Arbeit und die Eurozeichen in deinen Augen denkst, sondern an Aufgaben, die dir Spaß machen, sodass deine Arbeit wirklich zu einem Vergnügen wird. Dann klappt es auch gleich viel besser mit dem „Job-in-das-Leben-integrieren“.
Generationenfrage
Manch einer wird sich jetzt denken: „Das ist doch absoluter Blödsinn! Ich bin auf der Welt, um zu arbeiten und meinen Beitrag zu leisten!“. Ja, das glauben wir auch – die Frage ist nur das Wie. Man kann sich hocharbeiten, Überstunden schieben und verzweifelt probieren, einen neuen Arbeitszeitrekord aufzustellen. Man kann sich ständig Sorgen machen, dass man nur einer von tausenden Absolventen ist und dankbar sein, dass man einen Job hat, egal unter welchen Bedingungen. Oder aber man macht sich den heutigen Arbeitsmarkt zu Nutze, mitsamt seinem Fachkräftemangel, und sucht sich einen Job, bei dem man ganz nebenbei auch noch auf sich selbst achten kann. Denn auch wenn dir Oma und Opa mit einem liebevollen Schulterklopfen stets mit auf den Weg geben, fleißig zu sein und die Eltern mit deinem Job bei Bekannten angeben wollen, geht es vor allem um dich. Du lebst vielleicht schon in einer anderen Generation, die die Chance hat, das Thema „Work-Life-Balance“ neu für sich zu definieren. Bei unseren älteren Verwandten können wir es nämlich möglicherweise beobachten: Zu viel Arbeit macht nur kaputt.
Auf was es wirklich ankommt
Dass die herkömmliche Definition von Work-Life-Balance längst Schnee von gestern sein sollte, weißt du ja schon. Aber wie kannst du es besser machen? Unser Rat ist, teile deine Zeit in vier statt nur zwei Bereiche auf.
Widme dir und deinem Körper genügend Zeit.Tust du es nicht, schreit er mit Erkältung und Co laut auf. Mit nur ein paar Stunden in der Woche an der frischen Luft, kannst du aber dein Gehirn mit genügend Sauerstoff dopen, dass du vor deinen Kollegen in die Abgabedeadline läufst.
Pflege deine Beziehung.Schon klar, wir wollen die ewigen Singles nicht verzweifelter machen oder die überromantischen Pärchen auf Wolke sieben nicht loben. Gemeint ist damit ein Kaffee mit Freundinnen, ein Zwischenstopp bei den Eltern oder eben ein gemeinsames Abendessen mit deinem Partner. Ob du sie aus der Arbeit oder aus der Schule kennst, ist dabei egal: So oder so hilft es oft, die Dinge wieder in die richtige Perspektive zu rücken.
Verfolge deine Ziele. Ziele gibt dir nicht nur dein Chef vor, sondern die solltest du ganz persönlich für dich festlegen. Denn einerseits gibst du so deinem Wirken einen Sinn und andererseits verpasst du deinem Ego einen kleinen Schupser nach oben, wenn du ein Ziel auf deiner Liste streichen kannst, das du nach harter Arbeit erreicht hast.
Halte an deinen Werten fest. Du bist Vegetarier aus Prinzip und arbeitest als Metzger? Tja, irgendwann wird dich wohl der ständige, innere Disput zwischen dir und deinen Werten aufreiben. Achte deswegen darauf, dass sich dein Job mit deinen Ansichten vereinbaren lässt, dass du einen Sinn in deiner Arbeit siehst und so auch zufriedener mit dir selbst durchs Leben gehen kannst.
Zum Abschluss nochmal kurz zurück zu unserer Rechnung: Eine Woche hat 168 Stunden. Teilt man diese auf die vier Bereiche auf, macht das 42 Stunden für jeden. Das hört sich doch schon nach einer viel besseren „Work-Life-Balance“ an, oder?
Quelle: http://www.xing-news.com/reader/news/articles/1957667?ctid=WyJmMzk2YzMxNS1iMWE3LTRkZjQtYTIzMS1mNmFlZTE4OWQ0MGEiLCKOMzY3IixbMTk1NzY2NywxOTU3NTU3XSwid29ya19saWZlIixmYWxzZSxudWxsXQ&link_position=front_page&newsletter_id=40506&te=6c064691efd4a1a0.eyJ0YXJnZXRfaWQiOjE5NTc2NjcsInRhcmdldF90eXBlIjoiYXJ0aWNsZSIsInRhcmdldF91cm4iOiJ1cm46eC14aW5nOmNvbnRlbnQ6cGFnZV9hcnRpY2xlOjE5NTc2NjciLCJwYXJlbnRfY29udGFpbmVyX2lkIjoiW1wiZjM5NmMzMTUtYjFhNy00ZGY0LWEyMzEtZjZhZWUxODlkNDBhXCIsXCJ1cm46eC14aW5nOmNvbnRlbnQ6cHVibGlzaGVyX3BhZ2U6MzY3XCIsWzE5NTc2NjcsMTk1NzU1N10sXCJ3b3JrX2xpZmVcIixmYWxzZSxudWxsXSIsInBvc2l0aW9uIjowLCJzaXRlX3NlY3Rpb24iOiJmcm9udHBhZ2UiLCJkZWxpdmVyeV9pZCI6ImYzOTZjMzE1LWIxYTctNGRmNC1hMjMxLWY2YWVlMTg5ZDQwYSIsInJlYXNvbiI6IndvcmtfbGlmZSIsImFjdG9yIjoidXJuOngteGluZzpjb250ZW50OnB1Ymxpc2hlcl9wYWdlOjM2NyIsImFjdG9yX3VybiI6InVybjp4LXhpbmc6Y29udGVudDpwdWJsaXNoZXJfcGFnZTozNjciLCJ2ZXJzaW9uIjoiMi4yLjAifQ&toolbar=true&xng_share_origin=web